Mit scharfer Kritik reagiert der Fraktionsvorsitzende der FREIE WÄHLER, Raimo Biere, auf das neue Finanzierungskonzept für das geplante Sporthaus des SV Fun Ball. Dieses neue Konzept ist noch schlimmer als das vorherige in die SVV eingebrachte. Mittlerweile soll die Stadt einen Zuschuss von 800.000 Euro geben, dazu kommt ein Zuschuss des Vereins für Sportförderung ebenfalls in Höhe von 800.000 Euro. Da nur bekannt ist, dass die Stadtwerke einer der größten Förderer dieses Vereins ist, kann man über den Anteil der Stadtwerke nur spekulieren. Spekulieren wir mal mit einem Anteil von 600.000 Euro, so gibt die Stadt einen direkten und indirekten Anteil von 1,4 Mio. Euro und damit fast 60 % der veranschlagten Bausumme. Wir reden hier also nicht über eine Drittel-Finanzierung und erwarten, dass Klaus Minkel die Beträge der Stadtwerke der Öffentlichkeit mitteilt.
Zu der sehr hohen Förderung kommt ja auch noch die Bereitstellung des Grundstückes zu einer Erbpacht von 1 Euro für ein Gebäude, welches dann nicht im städtischen Besitz ist, sondern Eigentum des Vereins ist. Die Tilgung des städtischen Kredites zu Vorzugskonditionen erfolgt in 30 Jahren bei einem Eigenkapital von 200.000 Euro bei einer Bausumme von 2,4 Mio. Euro. Eine Finanzierung über den freien Markt wäre nicht möglich. Und all dieses will die Stadt leisten, ohne sich Belegungsrechte für andere Vereine zu sichern. Bei einer so hohen Förderung ist doch die Sicherung von Belegungsrechten das Mindeste, was man sich als Stadt sichern sollte!
Aber ist denn der Bau eines neuen Gebäudes nötig? Laut aktueller Sportstätten-Analyse der Stadt sind bei den Hallen in Dortelweil jeweils ca. 480 Stunden pro Halbjahr nicht belegt. Der allergrößte Teil entfällt dabei auf die Nichtnutzung von Mehrzweckräumen in der Sporthalle „Am Siegesbaum“. Zu befürchten ist auch, dass andere Vereine bei so einer hohen Förderung für einen Verein eventuell in ihrem Wirkungsgrad eingeschränkt werden, für notwendige Reparaturen oder für neue Objekte kein Geld da ist. Eine Förderung der Vereine begrüßen wir ausdrücklich, aber ist so eine Größenordnung für einen Verein sportlich gerecht gegenüber anderen Vereinen? Für das Objekt hätte im Vorfeld für mehr Transparenz gesorgt werden müssen, indem die anderen Vereine rechtzeitig informiert worden wären. Zudem wissen wir nicht, was in dem Gebäude angeboten werden soll und wie es aussehen soll. Daher fordern wir, dass ein Vertreter des SV Fun Ball das Objekt in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vorstellt. Dieses ist in unseren Augen auch erforderlich, da sich gewerbliche Studios (Gewerbesteuer-Zahler) sorgen, ob die Angebote des Vereins in Konkurrenz zu ihren gewerblichen Angeboten stehen. Mehr Transparenz in der Sache wäre hier dringend geboten, aber nach den erfolgten interfraktionellen Beschlüssen zum Rathaus und zum Hessentag fällt die CDU leider mal wieder in alte Verhaltensmuster zurück!
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