Am Samstag, 25.8.18, begingen im Kulturhaus von Trais-Münzenberg die Freie Wähler –FWG/UWG Wetterau ihre Feier zu ihrem 30 Jährigen Bestehen. Leider mit  Verspätung konnte Vorsitzender Ronald Berg erst die Gäste begrüßen, dies lag an den Umstand der kurzfristigen Verlegung des Veranstaltungsortes vom Sportplatz in das Traiser Kulturhaus. Diese Entscheidung war wegen der schlechten Wetterprognose kurzfristig getroffen worden und erreichte daher nicht rechtzeitig alle Gäste. Neben  zahlreichen  Mitglieder und Mandatsträger der Freie Wähler, konnte Berg auch Vertreter von CDU, SPD, Grüne und  den Wetterauer Landrat Jan Weckler begrüßen.

In seinem Rückblick ging Berg nochmal auf die Gründungsphase von vor 30 Jahren ein. Am 07. März 1988 wurde in der Horlofftalhalle Echzell die FREIE UNABHÄNGIGE WÄHLERGEMEINSCHAFT WETTERAUKREIS (FWG/UWG) gegründet. Anwesend waren damals fast 50 Personen aus den örtlichen Ortsverbänden der freien und unabhängigen Wähler-Gemeinschaften. (FWG und UWG). Die in der Gründungsversammlung verabschiedete Satzung wurde u.A. festgelegt, dass die FWG/UWG im Wetteraukreis parteipolitisch ungebundene, sachbezogene und im Interesse der Bürger liegende Kommunalpolitik machen möchte. Dies erfolgt bis heute fest auf dem Boden des Grundgesetzes und der Hessischen Verfassung.

Zum 1. geschäftsführenden Vorstand wurden auch die Herren gewählt, die damals das Vorhaben schon frühzeitig vorangetrieben hatten. So wurde als 1. Vorsitzender Robert Jung, aus Bad Nauheim gewählt, 2. Vorsitzender wurde Hans Bremer aus Altenstadt, für die Öffentlichkeitsarbeit  war zuständig Manfred Mund aus Wöllstadt. Leider weilen diese Herren heute nicht mehr unter uns. Als 24 jähriger noch recht jung, war mit Christian Weiße unser erster Schriftführer, der bis dato ununterbrochen noch immer eine Funktion innerhalb der FWG/UWG inne hat und heute für uns als stellvertr. Fraktionsvorsitzender im Kreistag sitzt. Schatzmeister wurde damals Alfred Schäfer aus Glauburg und als Beisitzer wurde Rudi Eimer aus Münzenberg gewählt. 

Primäres Ziel war es an den Kreistagswahlen teilzunehmen. Deshalb traf man sich bereits im Herbst 1987, um dieses Vorhaben voranzutreiben. So bildete man damals einen Ausschuss, um erst einmal die FWG´S und UWG´S aus der Wetterau -Gemeinden zusammen zu bringen um damit die Aufstellung einer Kreistagsliste zu koordinieren.

Viele der Ortsverbände waren damals noch skeptisch, da man auch keine Vorstellung hatte, wie sich dies personell bewerkstelligen ließe, war man ja bereits mit seinen eigenen Aufgaben in den Ortsverbänden sehr ausgefüllt. Es brauchte daher schon gute Argumente, um von der Notwendigkeit des Auftretens auf Kreisebene, zu überzeugen.

Bis Dezember 1988 war es der FWG/UWG auch tatsächlich gelungen, eine 30 köpfige starke Kreistagsliste aufzustellen. Bei den anschließenden Kreistagswahlen im Frühjahr 1988 erreichte man mit 4,7% immerhin einen Achtungserfolg, scheiterte man doch knapp an der damals noch geltenden 5% Hürde.

1989 wechselte mit dem ehemaligen CDU-Landrat Helmut Münch, ein prominentes Gesicht zu den Freien Wähler. Dieser brachte den Freien Wähler neben viel Erfahrung aus der Kreispolitik auch einen gehörigen Aufschwung. Dies führte dazu, dass Helmut Münch im September 1990 das Ruder als neuer Vorsitzender der FWG/UWG Wetterau übernahm.   Am 07. März 1993 war das große Ziel nun erreicht, mit 6,4 % und sechs Kreistagsabgeordnete zog man nun in das Kreishaus und hatte mit dem Münzenberger Rudi Eimer auch den ersten Mann der Freie Wähler im Wetterauer Kreisausschuss.

Da nun Helmut Münch Fraktionsvorsitzender wurde, übergab er seinen Posten als Kreisvorsitzender am 22.11.1995 an seinen bisherigen Stellvertreter  Bernd Schäfer. Bei der Kreistagswahl 1997 konnte  man sich mit 6,8 %  noch mal etwas steigern und erreichte wiederum 6 Sitze. Die Wahlen 2001 waren für die Freien Wähler schwierig und man verlor  knapp 2 % und kam nur noch auf 4,9 % und 4 Sitze.

Am 31. Oktober 2001 übernahm dann Bernd Stiebeling den Vorsitz und baute den Verband weiter aus. Dies machte sich dann bei der Kreistagswahl 2006 schon bemerkbar und man konnte mit 5,8 % wieder etwas zulegen. Bernd Stiebeling gab seinen seinen Vorsitz nach fast 8 Jahren dann zum 10.03.2009 aufgrund seiner damaligen Bewerbung auf das Bürgermeisteramt in Ranstadt an Christian Weisse weiter. Dessen kurze Amtsdauer von 2 Jahren, begründete sich damit, dass Weiße nach der erfolgreichen Kommunalwahl 2011 neben dem Mandat als Kreistagsabgeordneter auch als ehrenamtlicher Stadtrat in den Bad Nauheimer Magistrat einzog. Am 16.06.2011 übernahm dann dessen bisheriger Stellvertreter Ronald Berg die Funktion des Vorsitzenden. Bei der Kreistagswahl 2011 konnte man sich Dank eines engagierten Wahlkampfes wieder steigern und verpasste mit 6,4 % knapp den 6. Sitz. In 2016 errichte man mit 7,6 %, trotz des Aufstreben der  AfD, sein bisher bestes Ergebnis und man zog wieder 6 Sitze in den Kreistag.

Landrat Jan Weckler (CDU) blickte in seinem Grußwort ebenfalls in die Vergangenheit: In den 80er Jahren hätten die Freien Wähler aus den großen Differenzen zwischen CDU und SPD Kapital geschlagen. Heute seien sie aus der politischen Landschaft nicht mehr wegzudenken. Das zeige auch die Zahl von Bürgermeistern, die den Freien Wähler angehören.

Bei den anschließenden Ehrungen wurden für 25 jährige Mitgliedschaft der ehemalige Vorsitzende Bernd Stiebeling aus Ranstadt, Schatzmeister Werner Langlitz aus Ortenberg sowie Richard Hoppe aus Münzenberg , eine Urkunde und die  goldenen Ehrennadel des Hessischen Landesverbandes verliehen.

Auch die Mitglieder aus dem Gründungsjahr mit der  goldenen Ehrennadel sowie einer Urkunde für 30 jährige Mitgliedschaft geehrt. Dies waren Mitbegründer Alfred Schäfer (Glauburg) sowie Klaus Schäfer, Günther Metzger und Cornelia Scheurich (alle aus Münzenberg).

Etwas zeitlich verkalkuliert hatte leider sich diesem Tag Münzenbergs Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer. Sie hatte erfolgreich an einem Feierwehrlehrgang teilgenommen und richtete deshalb erst mit einstündiger Verspätung, ebenfalls ihre Grußworte an die Gäste. Dabei erinnerte Sie sich eben auch an ihre Kindheit, denn Rudi Eimer ist ihr Vater und dieser war nicht nur Gründer der Münzenberger FWG, sondern maßgeblich auch an der Gründung  des Kreisverbandes mitverantwortlich, Gerade diese Phase habe Sie intensiv miterlebt, und sie könne es ermessen, was es bedeute, das Wirken im Sinne des Allgemeinwohls und ohne Eigennutz, oft nur unter schwierigen Umständen und den Anfeindungen der Gegner zu gestalten.

Sie richtete Glückwünsche an den Kreisverband aus und wies darauf hin, dass dieser nun genauso alt sei wir unser Tennisstar Angelique Kerber, die im diesem Jahr Wimbledon gewann. Wer weiß, was die Freie Wähler noch gewinnen werden und wünschte dazu noch viel Erfolg.Zum Schluß hatte Münzenbergs Bürgermeisterin natürlich noch für ihr Städtchen geworben, als kleinste Stadt im Wetteraukreis und  gleichzeitig schönste Stadt.  Büdingen (BGM Spamer hatte protestiert) folgt selbstverständlich an 2. Stelle…!  

Vositzender Ronald Berg, selbst Direktkandidat im nördlichen Wahlkreis der Wetterau, gab den beiden anderen Landtagsdirektkandidaten auch die Möglichkeit sich den Gästen vorzustellen. Raimo Biere, Fraktionsvorsitzender im Bad Vilbeler Stadtparlament, kandidiert für den Wetterauer Südkreis. Sein Wahlschwerpunkt legt er in die Abschaffung der Straßenbeitragssatzung. Ulrich Majunke ist Fraktionsvorsitzender im Büdinger Stadtparlament und Kreistagsabgeordneter.  Er tritt bereits zum 2.mal für die östliche Wetterau an. Sein Schwerpunkt liegt in der Verbesserung der Infrastruktur im ländlichen Raum.

Dieter Haas sorgte an seiner Quetschkommode noch für unterhaltsame Stunden. 

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